Auf den 10. September hatten sich 22 Frauen des SV Sempach schon lange gefreut. Der Vereinsausflug stand vor der Tür: Unser Ziel war nicht etwa ein abgelegenes Bergdorf, sondern Zürich. Es ging auch nicht um ‘inside Paradeplatz’, sondern um die Entdeckung des Stadtzentrums auf verschlungenen Wegen. Im Hauptbahnhof Zürich stärkten wir uns im Café Fédéral mit Kaffee und Gipfel für die Entdeckung der grössten Schweizer Stadt. Wir wollten Neues, auch Ungeahntes kennen lernen, moderne Stadtteile und die eher bekannte Altstadt, zeitgenössische Architektur, mittelalterliche Zunfthäuser, Kirchen mit romanischem Ursprung. Die Heimweh-Sempacherin Anne-Regula führte uns in der Nähe des Bahnhofs durch die Europaallee, die trotz oder dank Beton und Glas eine enorme Leichtigkeit ausstrahlt. Das herrliche Wetter, der weite Vorplatz mit luftigen Marktständen und die gedeckten Passagen liessen uns in ein Quartier eintauchen, das Lebensqualität ausstrahlt. Der Spaziergang auf den Holzstegen entlang des Schanzengrabens zeigte dann eine romantische Seite der Stadt, die den meisten fremd war. Wir durchquerten den alten Botanischen Garten, dessen Bänke unter Zedern zum Verweilen einladen. Darauf tauchten wir in die belebte Stadtmitte rund um die mit Erkern geschmückte Augustinergasse ein. Wir erfuhren Interessantes über die Kirche St. Peter, über ihre Entstehung und die grössten Zifferblätter Europas. Auf dem Lindenhof konnte man einen Überblick über die Stadt gewinnen. Auf der Anhöhe gegenüber erblickten wir die imposanten Gebäude der ETH und der Uni. Entlang der Limmat, auf der Schipfe, wären wir gerne noch länger geblieben. Die kleinen Geschäfte, die einladenden Beizli waren verführerisch. Auf den berühmten Paradeplatz warfen wir nur gerade einen Blick, denn wir mussten pünktlich auf dem Schiff sein, wo wir, auf einer 90- minütigen Rundfahrt, unser Mittagessen geniessen konnten.
Nach einem Abstecher rund um den von Calatrava entworfenen Bahnhof Stadelhofen, ging es ins Oberdorf. Im Grossmünster, das den Stadtheiligen Felix und Regula geweiht ist, leuchtete die Sonne durch die von Augusto Giacometti gestalteten Chorfenster. Die an der Längsseite von Sigmar Polke stammenden Fenster sind aus Achat geschnitten und bezaubern durch wunderschöne Farben. Bei einem kurzen Rundgang durch den Kreuzgang wurden wir von Monstern und Höllenhunden auf den Säulen aus unseren Gedanken gerissen. Das weitherum bekannte Café Schober, heute 1842, war pumpenvoll und die Puppenstuben ähnliche Einrichtung samt Bilderbuch würdigen Desserts werden wir an einem weniger belebten Tag wieder aufsuchen. Nach einem zügigen Spaziergang durchs Niederdorf ging es noch einmal hoch hinauf: Wir fuhren mit dem Polybähnli hinauf auf die ETH Terrasse und konnten von dort einen phantastischen Blick über eine Stadt geniessen, von der viele nur Klischees kennen, die aber einen ungeahnten Charme ausstrahlt. Die bunten Eindrücke und die zurückgelegten mehr als 12 Kilometer liessen einige von uns schon im Zug in Traumgefilde entschweben. Wir danken ark für die tolle Führung.